Inhaltsverzeichnis
- Psychische Gesundheit: Zur Problematik von normal, gesund, krank
- Diagnostische Aspekte der psychischen Gesundheit
- Definitionsversuche
- Gesellschaftliche und politische Faktoren
- Psychohygiene und Salutogenese
Psychische Gesundheit (© stockpics - stock.adobe.com)
Psychische Gesundheit: In Abgrenzung zu einem ausschließlich organisch orientierten Verständnis von Gesundheit als Fehlen von Beschwerden, Beeinträchtigungen und Erkrankungen hat die WHO (Weltgesundheitsorganisation) 1948 Gesundheit definiert als „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Gebrechen“.
Psychische Gesundheit: Zur Problematik von normal, gesund, krank
Der etwas utopische Charakter dieser Definition wie auch die Betrachtung der Gesundheit als Zustand eines vollständigen Wohlbefindens wurden vielfach und richtigerweise kritisiert. Neuere Definitionsansätze gehen deshalb eher von einer Prozessvorstellung aus. Trotzdem hat die WHO mit ihrer damaligen Definition die Bedeutung seelisch-geistiger und sozialer Aspekte für die Gesundheit wegweisend hervorgehoben. In diesem Lexikonartikel beschränke ich mich nun im Folgenden auf den Aspekt der psychischen Gesundheit.
Es gibt bisher kaum eine für alle Menschen aller Kulturen verbindlich gültige Norm. Sogar Gebote wie „Du sollst nicht töten“ werden in Kriegen sogar von demokratischen Staaten außer Kraft gesetzt: Töten wird dann zur Bürgerpflicht! Trotzdem muss der Versucht unternommen werden, orientiert an Standards der Menschenrechtserklärung der UNO und aufgrund psychologischer Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte eine ernsthafte Diskussionsbasis zu schaffen.
Abweichungen vom psychischen Normalzustand können auf mehreren Ebenen betrachtet werden:
- Die statistische Norm: Hier wird die Abweichung in der eigenen Haltung von jener der Mehrheit der Bevölkerung bezüglich einer oder mehrerer Eigenschaften verstanden.
- Die ideale Norm: Hir wird nicht festgestellt was ist, sondern was sein soll. Viele Menschen scheitern in unserer Hochleistungsgesellschaft und werden psychisch krank, weil sie hohe eigene und/oder gesellschaftlich erwünschte Ziele nicht erreichen.
- Die persönliche Norm: Hier gilt das subjektive Empfinden des Individuums als Maßstab. Ein Mensch kann zwar sehr erfolgreich in Beruf und Privatleben sein, aber trotzdem an innerer Leere leiden.
- Die soziale Norm: Hier stehen soziale Gewohnheiten, Übereinkünfte, Regeln im Zentrum. Wer kein Auto besitzt, sich nach ökologischen Kriterien sein Leben gestaltet und Militärdienst ablehnt, gilt in konservativen Kreisen rasch einmal als komischer Kauz oder gar als Versager.
Die Kriterien zur Bestimmung von psychischer Normalität/Gesundheit oder Krankheit sind, wie aus der obigen Darstellung deutlich wurde, stark soziokulturell bestimmt oder beeinflusst.
Diagnostische Aspekte der psychischen Gesundheit
Zur Beurteilung einer Abweichung von der Norm braucht es eine Diagnose: Diese wird von PsychologInnen oder PsychiaterInnen nach der ICD-10 (Internationale Klassifikation psychischer Störungen), einer Art Leitlinie zur Einteilung von psychischen Symptomen, erstellt.
In sämtlichen Fachbereichen – nicht nur im Psychischen – ist der Punkt, an dem Krankheit beginnt, häufig unklar und hängt vielfach eher von der Häufung verschiedener hartnäckiger Symptome als vom Auftreten einer einzelnen Schwierigkeit ab: So reicht beispielsweise dieeinwöchige Niedergeschlagenheit noch nicht für eine Diagnose einer Depression aus. Die Abweichung vom Normalzustand wird auf vier Hauptfeldern festgestellt:
1. Die Emotionen. Bei psychischen Erkrankungen sind die Emotionen besonders extrem ausgeprägt und oder unangemessen (z.B. wahnhaftes Glücksgefühl oder panische Angst). Aber auch das Fehlen angemessener Gefühle – z.B. keine Freude mehr empfinden können – gilt vielfach als ein Zeichen von psychischen Problemen.
2. Das Denken. Bei psychischen Erkrankungen sind die Denkvorgänge beeinträchtigt, verändert: Gedankenketten können nachhaltig unterbrochen sein (z.B. bei der Psychose), in manischen Episoden kann man den Gedanken des Betroffenen kaum mehr folgen.
3. Das Verhalten. Bei bestimmten psychischen Erkrankungen ist das Verhalten so extrem und fehlgesteuert, dass massive und tiefgehende Schäden die Folgen sein können. Beispiele sind Menschen, die sich immer wieder schneiden müssen, um sich zu spüren (z.B. bei gewissen Zwangsneurosen, bei Borderline-Störungen) oder Menschen, die mehrere Suizidversuche unternehmen (z.B. bei einer schweren Depression).
4. Die körperlichen Funktionen und Empfindungen. Bei psychischen Erkrankungen fühlen sich Menschen auch ohne organische Ursache beispielsweise unerklärlich müde, sie haben Schlaf- und Appetitstörungen, hören nicht vorhandene Stimmen usw.
Um allerdings das Vorhandensein einer psychischen Störung festzustellen, müssen Symptome auch hinsichtlich dreier weiterer ergänzender Faktoren bewertet werden:
- Grad der Beeinträchtigung bzw. des Leidensdruckes: Eine schwere Flugangst hat i.d.R. bei einem Manager weit drastischere Folgen als bei einem Rentner, der damit vielleicht viel besser leben kann.
- Hartnäckigkeit und Dauer: Eine gelegentliche Ängstlichkeit, nachts allein zu sein, ist weniger gravierend als die monatelang immer wiederkehrende panische Angst vor dem nächtlichen Alleinsein.
- Selbst- und/oder Fremdgefährdung: Regelmäßige Fressattacken mit anschließendem Erbrechen (Beispiel Bulimie) deuten klar auf Selbstgefährdung; ein Amokläufer, der andere massiv bedroht und verletzt, ohne sich selber aber als krank zu bezeichnen, ist ein Beispiel für Fremdgefährdung.
Definitionsversuche
Eine integrierte Sichtweise aus entwicklungs- und individualpsychologischer Perspektive würde psychische Gesundheit etwa definieren als „die sinnvolle und angemessene Bewältigung von Lebensfragen/Lebensaufgaben der Sexualität, der Partnerbeziehung, der beruflichen Tätigkeit, des Freundeskreises/ der sozialen Kontakte zum eigenen und fremden Nutzen sowie der Sinnfrage des Lebens.“
Psychische Gesundheit kann als Zustand seelischen Wohlbefindens in enger Beziehung zur körperlichen und sozialen Gesundheit verstanden werden. Nach ROGERS ist sie die Ausgewogenheit zwischen Organismus und Umwelt, bzw. die Uebereinstimmung von Selbstbild und Idealbild.
Psychisch gesund ist mit großer Wahrscheinlichkeit, wer mehrheitlich:
- Sich im Leben sicher und aufgehoben fühlt
- Ein tragfähiges, stabiles Selbstwertgefühl aufweist
- Sich und andere Menschen nicht gefährdet
- Entscheidungen angemessen und sozial verträglich treffen kann
- Zwischen Realität und Irrealität zu unterscheiden vermag
- Mit den eigenen Problemen umgehen kann
- Psychisch einigermaßen ausgeglichen ist
- Seine Handlungen/Reaktionen kontrollieren kann
- Fähig ist, befriedigende zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen und zu gestalten
- Zwischen Selbst- und Fremdbild nicht zu weit abweicht
- Zwischen seinen verschiedenen inneren Kräften und Strebungen ein Gleichgewicht gefunden hat.
Psychisch gesund ist ein Mensch auch, dessen Leben – u.U. auch gegen den Leidensdruck einer körperlichen Krankheit oder gegen den Normdruck der Gesellschaft – für ihn einigermaßen befriedigend gelingt.
Gesellschaftliche und politische Faktoren
Gesellschaftliche und politische Faktoren/Ereignisse spielen eine wichtige Rolle bei der Frage, was die psychische Gesundheit eines Menschen eher fördert oder eher beeinträchtigt: Wirtschaftliche und soziale Unsicherheit, Arbeitslosigkeit, Ausbeutung und unbefriedigende Arbeitsverhältnisse (Marx sprach von der Entfremdung in kapitalistischen Gesellschaften), soziale und kulturelle Benachteiligung, Diskriminierung aus weltanschaulichen Gründen, Kriege, Vertreibungen, MigrantInnen-Hass u.v.m. fördern tendenziell die Rate für Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen, psychosomatische Störungen und Suizide nachweislich.
Allerdings reagieren nicht alle Menschen auf diese Veränderungen gleich. Auch eine streng religiöse Erziehung wirkt sich ungünstig auf die psychische Entwicklung und Integrität des Menschen aus (ekklesiogene Neurose). Die gegenwärtige neoliberal-kapitalistische Gesellschafts(un)ordnung mit ihrer rücksichtslosen Orientierung an Profit und Egoismus schafft als Nebenprodukt neben Umweltzerstörung auch unzähliges seelisches Leid.
Psychohygiene und Salutogenese
Noch wichtiger als die Behandlung psychischer Erkrankungen wäre eine – auch gesellschaftspolitisch – breit abgestützte Psychohygiene, die mit Aufklärung und Veränderungen an Schulen, in Familien usw. psychische Erkrankungen vorbeugen bzw. insgesamt bessere Lebensbedingungen für die Menschen schaffen kann. Wichtige Aufgaben sind auch eine bessere Vorbereitung und beratende Unterstützung der Eltern bei der Erziehung sowie der Lehrpersonen in den Schulen, bessere Kinderkrippen und -heime, eine breitere Information über gesichertes Wissen zu Entstehung und Heilungsmöglichkeiten psychischer Krankheiten. Zudem wäre eine Änderung der vorher geschilderten gesellschaftlichen Zustände in Richtung sichere und befriedigendere Arbeitsplätze, mehr Investionen in Bildung, Erziehung und Sozialeinrichtungen dringend nötig.
Seit den 1980er Jahren nimmt die sogenannte Salutogenese einen immer wichtigeren Stellenwert in der Gesundheitsdiskussion ein: Diese beschäftigt sich ausdrücklich mit dem Zustandekommen von Gesundheit und betont die persönlichen Ressourcen des Einzelnen; im Zentrum stehen dabei alle Bemühungen, die Menschen gesund halten, sie schützen (nicht krank machen!). Man spricht von sogenannten protektiven Faktoren. Nicht das Kranke steht im Zentrum, sondern gesunde Anteile, vernachlässigte oder übersehene Fähigkeiten, Ressourcen, Kompetenzen, die vielleicht verschüttet sind und gefördert, aktualisiert werden müssen.
Literatur: H. Dilling u.a. (Hrsg.): Taschenführer zur Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10. Huber Bern 1999; Hans-Ulrich Wittchen: Handbuch psychischer Störungen. Beltz PVU Weinheim 1998; Lexikonredaktion (Hrsg.): Der Brockhaus Psychologie. Brockhaus Mannheim 2001; Krista Federspiel/Ingeborg Lackinger Karger: Kursbuch Seele. Kiepenheuer und Witsch. Köln 1996; Hartmut Häcker/Kurt H. Stapf (Hrsg.): Dorsch Psychologisches Wörterbuch. Huber Bern 1998; Wolfgang Schmidbauer: Lexikon Psychologie. Rowohlt Reinbek 2001; Erich Fromm: Psychoanalyse und Ethik. Dtv München 1985; derselbe: Haben oder Sein. Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft. Dtv München 1984; Josef Rattner: Der neurotische Mensch und seine Lebensschwierigkeiten. Hoffmann und Campe Hamburg 1984; Christian Scharfetter: Allgemeine Psychopathologie. Thieme Stuttgart 1996; Wendell W. Watters: Tödliche Lehre. Lenz Neustadt 1992; Jürg Frick: Das Ende einer Illusion. Denkanstösse zu Ethik und Pädagogik der Bibel. Lenz Neustadt 1999
Autor: Jürg Frick
Quelle: Erstveröffentlichung im Lexikon freien Denkens, Angelika Lenz Verlag 2003
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FAQs
Was ist die Definition von psychischer Gesundheit? ›
Zur psychischen Gesundheit gehört unser emotionales, psychologisches und soziales Wohlbefinden . Es beeinflusst, wie wir denken, fühlen und handeln. Es hilft auch herauszufinden, wie wir mit Stress umgehen, mit anderen umgehen und gesunde Entscheidungen treffen. 1 . Psychische Gesundheit ist in jeder Lebensphase wichtig, von der Kindheit und Jugend bis zum Erwachsenenalter.
Was ist die Definition der psychischen Gesundheit durch den Autor? ›„Psychische Gesundheit ist ein Zustand des psychischen Wohlbefindens, der es den Menschen ermöglicht, mit den Belastungen des Lebens umzugehen, ihre Fähigkeiten auszuschöpfen, gut zu lernen und zu arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft zu leisten .“
Welche 4 Arten psychischer Gesundheit gibt es? ›Stimmungsstörungen (wie Depression oder bipolare Störung) Angststörungen . Persönlichkeitsstörungen . psychotische Störungen (wie Schizophrenie)
Was ist psychische Gesundheit in der Soziologie? ›Die soziologische Analyse der psychischen Gesundheit versucht zu verstehen, wie soziale Faktoren die psychische Gesundheit, Krankheiten und Erfahrungen damit beeinflussen und möglicherweise direkt beeinflussen .
Was gehört zur psychische Gesundheit? ›Psychische Gesundheit ist eine wesentliche Voraussetzung von Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und sozialer Teilhabe. Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit sind weit verbreitet und reichen von leichten Einschränkungen des seelischen Wohlbefindens bis zu schweren psychischen Störungen.
Was ist in Ihren eigenen Worten psychische Gesundheit? ›Psychische Gesundheit ist ein Zustand des psychischen Wohlbefindens, der es Menschen ermöglicht, mit den Belastungen des Lebens umzugehen, ihre Fähigkeiten zu entfalten, gut zu lernen und zu arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft zu leisten.
Wie wird Gesundheit von der WHO definiert? ›Die WHO definierte 1948 Gesundheit wie folgt: "Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.
Was ist psychische Gesundheit in PDF? ›Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist psychische Gesundheit „ein Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelne seine eigenen Fähigkeiten erkennt, mit den normalen Belastungen des Lebens zurechtkommt, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und dazu in der Lage ist.“ einen Beitrag für seine Gemeinschaft leisten“ (Bhugra et al., 2013).
Wie formuliert die WHO Gesundheit? ›Das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1946 formulierte Verständnis ist heute weit verbreitet und allgemein anerkannt: „Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“ .
Was sind die 5 wichtigsten psychiatrischen Störungen? ›Zu diesen Störungen zählen Autismus, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), bipolare Störung, schwere Depression und Schizophrenie . Die Symptome können sich überschneiden und daher kann es schwierig sein, zwischen diesen fünf großen psychiatrischen Syndromen zu unterscheiden.
Was ist das häufigste psychische Gesundheitsproblem? ›
Depression . Depressionen sind mit geschätzten 300 Millionen Menschen die häufigste psychische Störung und betreffen im Allgemeinen Frauen häufiger als Männer.
Was sind die 5 Stimmungsstörungen? ›Die häufigsten Arten von Stimmungsstörungen sind schwere Depression, Dysthymie (dysthymische Störung), bipolare Störung, Stimmungsstörung aufgrund einer allgemeinen Erkrankung und substanzinduzierte Stimmungsstörung . Es gibt keine eindeutige Ursache für Stimmungsstörungen.
Was ist der Unterschied zwischen mentaler und psychischer Gesundheit? ›Mentale Gesundheit ist Bestandteil der allgemeinen Gesundheit. Mentale Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit psychischer Beeinträchtigungen und Störungen (Burnout, Depressionen, kognitive Leistungsbeeinträchtigungen etc. ).
Was ist Konflikttheorie in der psychischen Gesundheit? ›Im Allgemeinen betont die Konflikttheorie die Ungleichheit einer sozialen Gruppe . Konflikttheoretiker würden argumentieren, dass diejenigen mit den geringsten Ressourcen diejenigen sind, die über die geringste Menge an Ressourcen verfügen, und dass in der Regel diejenigen sind, die als psychisch krank eingestuft werden. ( 1)
Wie entsteht psychische Gesundheit? ›Psychische Erkrankungen können nicht direkt auf eine Ursache zurückgeführt werden. Für die Entstehung werden sowohl biologische Faktoren (z. B. genetische Belastung, Stoffwechselveränderungen im Gehirn), familiäre Bedingungen (z.
Was ist die primäre psychische Gesundheit? ›Welche Rolle spielt die primäre psychische Gesundheit? The Primary Mental Health service gives general advice, guidance, consultation and group training for those who work with children, such as school-linked professionals or social care roles .
Was ist die Schlussfolgerung zur psychischen Gesundheit? ›Es ist wichtig zu erkennen, dass nicht nur die Person mit einer psychischen Erkrankung Hilfe benötigt, sondern auch ihre Angehörigen und die Gemeinschaft. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es schwierig sein kann, mit der psychischen Gesundheit umzugehen. Es ist jedoch nicht unmöglich, es zu überwinden.
Wann wurde die psychische Gesundheit entdeckt? ›Obwohl Hinweise auf psychische Gesundheit als Zustand in der englischen Sprache schon lange vor dem 20. Jahrhundert zu finden sind, finden sich technische Hinweise auf psychische Gesundheit als Fachgebiet oder Disziplin erst seit 1946.
Was ist die Definition von psychischer Gesundheit in Großbritannien? ›Förderung der psychischen Gesundheit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert psychische Gesundheit als „einen Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelne seine Fähigkeiten erkennt, mit den normalen Belastungen des Lebens zurechtkommt, produktiv und erfolgreich arbeitet und in der Lage ist, einen Beitrag zu seinem Wohlbefinden zu leisten.“ ihre Gemeinschaft‘.
Ein Beispiel ist Juli Zehs Roman Corpus Delicti aus dem Jahr 2009.2 Er beginnt mit einem Vorwort des fiktiven Journalisten Heinrich Kramer, in dem es heißt: »Gesundheit ist ein Zustand des vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens – und nicht die bloße Abwesenheit von Krankheit.
Was sind die 5 Definitionen von Gesundheit? ›
Körperliches und geistiges Wohlbefinden; Freiheit von Krankheit, Schmerz oder Defekt; Normalität der körperlichen und geistigen Funktionen; Solidität . Websters neue Welt. Ähnliche Definitionen. Zustand des Körpers oder Geistes.
Was ist falsch an der WHO-Definition von Gesundheit? ›[5] Als Kriterium für Gesundheit ist vollkommenes Wohlbefinden einfach zu viel verlangt . Die Unplausibilität, Gesundheit mit vollkommenem Wohlbefinden gleichzusetzen, ist nicht das einzige Problem. Problematisch ist auch die konkrete Einbeziehung des Kriteriums des sozialen und psychischen Wohlbefindens.
Was sind die drei Definitionen von Gesundheit? ›Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.
Was sind die 3 Ziele eines Gesundheitssystems? ›Das Dreifache Ziel der Gesundheitsversorgung besteht aus drei übergeordneten Zielen: Kostensenkung, Verbesserung der Patientengesundheit und Verbesserung der Pflegequalität .
Was versteht man unter Gesundheit einfach erklärt? ›„Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.
Was sind die Top 3 der häufigsten psychischen Erkrankungen? ›Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) lebt derzeit etwa jeder fünfte Amerikaner mit einer psychischen Erkrankung. Die drei häufigsten Diagnosen davon sind Angststörungen, Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) .
Was sind die 10 psychischen Erkrankungen, die die meisten Menschen behindern? ›Stimmungsstörungen (schwere depressive Störung, Manie und dysthyme Störung), Angststörungen (posttraumatische Belastungsstörung, Panikstörung, Agoraphobie, soziale Phobie, spezifische Phobie, Zwangsstörung und generalisierte Angststörung), Alkoholkonsumstörung, illegal Drogenkonsumstörung, intermittierend ...
Was ist die gefährlichste psychische Störung? ›Essstörungen sind die psychischen Störungen mit der höchsten Sterblichkeit.
Was sind die 3 häufigsten Ursachen für psychische Störungen? ›Ihre Gene und Familiengeschichte . Ihre Lebenserfahrungen wie Stress oder eine Vorgeschichte von Missbrauch, insbesondere wenn sie in der Kindheit geschehen. Biologische Faktoren wie chemische Ungleichgewichte im Gehirn.
Wer ist am stärksten von der psychischen Gesundheit betroffen? ›Bei Frauen ist die Wahrscheinlichkeit, an einer schweren Depression zu leiden, fast doppelt so hoch wie bei Männern . Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, eine bipolare Störung zu entwickeln, bei Männern und Frauen gleich hoch. Während sich eine schwere Depression in jedem Alter entwickeln kann, liegt das durchschnittliche Erkrankungsalter bei Mitte 20.
Was verursacht eine schlechte psychische Gesundheit? ›
Kindesmissbrauch, Trauma oder Vernachlässigung . soziale Isolation oder Einsamkeit. Diskriminierung und Stigmatisierung, einschließlich Rassismus, erfahren. soziale Benachteiligung, Armut oder Schulden.
Welche drei schwerwiegenden psychischen Störungen treten bei älteren Erwachsenen am häufigsten auf? ›Es wird geschätzt, dass 20 % der Menschen im Alter von 55 Jahren oder älter unter irgendeiner Art von psychischen Problemen leiden (6). Zu den häufigsten Erkrankungen gehören Angstzustände, schwere kognitive Beeinträchtigungen und Stimmungsstörungen (wie Depressionen oder bipolare Störungen) (6).
Welche zwei Haupttypen von Stimmungsstörungen gibt es? ›Menschen mit Stimmungsstörungen erleben oft lange Phasen extremer emotionaler Höhen und Tiefen. Es gibt einige verschiedene Arten von Stimmungsstörungen, aber zwei der häufigsten Arten sind Depressionen und bipolare Störungen .
Welche Art von Depression ist die häufigste Form der Stimmungsstörung? ›Die schwere depressive Störung und die anhaltende depressive Störung sind zwei der häufigsten Arten von Depressionen, an denen Menschen leiden. Es gibt jedoch viele Arten von Depressionen. Was die meisten Stimmungsstörungen gemeinsam haben, sind Episoden einer schweren Depression.
Warum sagen wir „psychische Gesundheit“ statt „psychische Krankheit“? ›„Der Begriff ‚psychische Gesundheit‘ impliziert die Abwesenheit von Krankheit oder Störung . Aber es gibt viele Möglichkeiten, wie Menschen geistig gesund oder krank sein können, genauso wie es viele Möglichkeiten gibt, körperlich gesund oder krank zu sein.“ Sowohl psychische Gesundheit als auch psychische Erkrankungen sind Seinszustände, die einem Spektrum angehören.
Was ist Psyche einfach erklärt? ›Psyche: System des menschlichen Wahrnehmens und Denkens. Seele: Damit ist heute oft die Gesamtheit der Gefühlsregungen und geistigen Vorgänge beim Menschen gemeint. In diesem Sinn ist „Seele“ weitgehend mit dem Ausdruck „Psyche“ gleichbedeutend.
Wie kann man psychische Erkrankung definieren? ›Grundsätzlich werden als psychische Störung alle Erkrankungen bezeichnet, die erhebliche Abweichungen vom Erleben oder Verhalten psychisch (seelisch) gesunder Menschen zeigen und sich auf das Denken, das Fühlen und das Handeln auswirken können. Psychische Störungen äußern sich durch eine Vielzahl an Symptomen.
Was gehört alles zur psychischen Gesundheit? ›Weltweit zählen Depressionen, Alkoholerkrankungen, bipolare Störungen und Schizophrenien zu den häufigsten Erkrankungen. Gerade seit den letzten zehn Jahren machen psychische Erkrankungen auch in Deutschland einen immer größeren Anteil im Diagnose- und Behandlungsspektrum aus.
Was sind die 5 Komponenten der Konflikttheorie? ›Die aktuelle Konflikttheorie basiert auf vier Grundannahmen, deren Verständnis hilfreich ist: Konkurrenz, Revolution, strukturelle Ungleichheit und Krieg .
Was sind die 3 Konflikttheorien? ›Die Konflikttheorie geht von drei Annahmen aus: Menschen sind eigennützig. Gesellschaften arbeiten unter ständiger Ressourcenknappheit. Konflikte sind innerhalb sozialer Gruppen und zwischen sozialen Gruppen allgegenwärtig und unvermeidbar .
Was ist psychische Gesundheit nach wem? ›
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) konzeptualisiert psychische Gesundheit als einen „Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelne seine eigenen Fähigkeiten erkennt, mit den normalen Belastungen des Lebens zurechtkommt, produktiv und erfolgreich arbeiten kann und in der Lage ist, etwas zu leisten.“ Beitrag für seine oder ihre Gemeinschaft“.
Wie beeinflusst das Gehirn die psychische Gesundheit? ›Die meisten Wissenschaftler glauben, dass psychische Erkrankungen auf Probleme bei der Kommunikation zwischen Neuronen im Gehirn (Neurotransmission) zurückzuführen sind . Beispielsweise ist der Spiegel des Neurotransmitters Serotonin bei Menschen mit Depressionen niedriger. Diese Erkenntnis führte zur Entwicklung bestimmter Medikamente gegen die Krankheit.
Was ist physische und psychische Gesundheit? ›Gesundheit ist ein „Zustand vollständigen physischen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“, definiert die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Körperliche Gesundheit und psychisches Wohlbefinden gehören also zusammen: Wer sich psychisch nicht wohlfühlt, ist weder richtig gesund noch leistungsfähig.
Was ist die Definition einer positiven psychischen Gesundheit? ›Zu einer positiven psychischen Gesundheit gehört: das Gefühl, die Kontrolle über Ihr Leben und Ihre persönlichen Entscheidungen zu haben . in der Lage sein, mit den Herausforderungen und Belastungen des Lebens umzugehen. eine gute geistige Leistungsfähigkeit, beispielsweise die Fähigkeit, sich bei der Arbeit zu konzentrieren. im Allgemeinen optimistisch in Bezug auf Lebensereignisse sein.
Was ist die Definition von Gesundheit der WHO? ›Die WHO definierte 1948 Gesundheit wie folgt: "Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.
Wie lautet die Definition von Gesundheit? ›„Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.
Was ist der Unterschied zwischen körperlicher Gesundheit und psychischer Gesundheit? ›Körperliche Gesundheit ist der Zustand Ihres Körpers, und geistige Gesundheit ist der Zustand Ihres Geistes, Ihrer Gefühle und Emotionen . Die körperliche Gesundheit kann die psychische Gesundheit sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Dasselbe gilt für Lebenserfahrungen, das Arbeits- oder Schulumfeld, Beziehungen und die Gemeinschaft, in der Sie leben.
Welche Faktoren tragen zu einer guten psychischen Gesundheit bei? ›Maßnahmen zur Erhaltung einer guten psychischen Gesundheit
Achten Sie darauf, ausreichend Schlaf zu bekommen. Bleiben Sie aktiv oder trainieren Sie jeden Tag. Nehmen Sie an Aktivitäten teil, die Entspannung und Wohlbefinden fördern (Yoga, Meditation und Atemübungen, kreative oder künstlerische Übungen).
Resilienz und psychische Gesundheit
Resilienz kann Ihnen helfen, sich vor verschiedenen psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzuständen zu schützen . Resilienz kann auch dazu beitragen, Faktoren auszugleichen, die das Risiko psychischer Erkrankungen erhöhen, wie z. B. Mobbing oder frühere Traumata.
Auch das Denken, die Konzentrationsfähigkeit oder die Fähigkeit, zu entscheiden und zu handeln, können als stark eingeschränkt oder wenig kontrollierbar erlebt werden. Psychische Störungen können sich aber auch in Form körperlicher Beschwerden, wie Verspannungen, Müdigkeit, Schmerzen, Schlaflosigkeit ausdrücken.
Was sind die häufigsten psychischen Störungen? ›
Zu den häufigsten Erkrankungen zählen Angststörungen (15,4 %), gefolgt von affektiven Störun- gen (9,8 %, unipolare Depression allein 8,2 %) und Störungen durch Alkohol- oder Medikamenten- konsum (5,7 %) [1, 2].
Was ist der Unterschied zwischen psychischen und psychiatrischen Erkrankungen? ›Die Psychologie ist eine eigenständige empirische Wissenschaft, während die Psychiatrie ein Teilgebiet der Medizin ist. Die Psychologie beschreibt und erklärt das Erleben und Verhalten des Menschen, seine Entwicklung im Laufe des Lebens sowie sämtliche dafür maßgeblichen inneren und äußeren Faktoren und Bedingungen.
Was ist der Unterschied zwischen der Seele und der Psyche? ›Seele und Psyche werden im deutschen Sprachgebrauch meist gleichbedeutend verwendet. Seelische bzw. psychische Gesundheit wird auch als mentale Gesundheit bezeichnet.
Welche Arten von Psyche gibt es? ›- Depressionen. ...
- Somatoforme Störungen. ...
- Psychosen. ...
- Magersucht. ...
- Bulimie. ...
- Bipolare Störungen. ...
- Panik und Agoraphobie. ...
- Soziale Phobie.
Psyche kommt vom griechischen psychhe, was „ die Seele, der Geist, der Geist oder das unsichtbare belebende Wesen, das den physischen Körper einnimmt “ bedeutet. Das fasst in etwa die Art und Weise zusammen, wie wir das Wort heute verstehen.